Ed Sheeran live im Olympiastadion Berlin
Wunder. Wunder sind eine komplizierte Angelegenheit. Sie kommen immer genau dann, wenn man am wenigsten damit rechnet. Und ich schwöre bei Gott: Auch bei uns gibt es nicht nur glückliche Tage voller Spaß und Adrenalin! Doch Anfang Juli war genau so ein Tag für uns: Es wurden zusätzliche Kontingente für das Ed Sheeran – Konzert im Olympiastadion in Berlin freigegeben. Das hieß, es gab nun doch noch eine Chance auf Karten!
Damit ihr die ganze Euphorie versteht, muss ich wohl noch einmal ein bisschen ausholen: Das Konzert des Megastars Ed Sheeran sollte am 19. Juli 2018 stattfinden im Olympiastadion Berlin stattfinden. Das Stadion fasst beinahe 74.500 Menschen, der absolute Wahnsinn also. Schon kurz nach der Eröffnung des Vorverkaufes im Sommer 2017 war nichts mehr zu holen. Da ich damals wegen der Urlaubsplanung noch keine feste Zusage geben konnte, kam ich also zu spät. Dachte ich jedenfalls! Denn wirklich nur knappe zwei Wochen vorher las ich auf Facebook, dass nun wieder Zusatztickets verfügbar sein. An diesem Punkt kam meine Mutter zum Einsatz, die für mich schon so manche Konzertkarte erkämpft hatte. Von Eventim wurden wir hier zu einer speziellen Nummer weitergeleitet, die für die Vergabe der Rollstuhlplätze zuständig war. Nicht gleich war klar, ob wir die Tickets wirklich bekommen würden, da es Probleme mit dem Kreditinstitut gab. Eine andere Zahlungsmöglichkeit gab es nicht. Nun waren also ganze vier Tage bangen angesagt. Am fünften Tag war es dann aber soweit: Die Tickets, mit einem stolzen Preis knapp 96 €, waren sicher!
Zwei Fakten am Rande:
Fakt 1: Auch hier war natürlich die Begleitperson frei!
Fakt 2: Die Tickets waren personalisiert, konnten also nicht an dritte weitergegeben werden. Das gab später noch ein großes Skandal, da Tausende der Tickets ungültig waren und umgetauscht werden mussten.
Am 19. Juli stürzte ich nach der Arbeit am Potsdamer Bahnhof “Griebnitzsee” in die S-Bahn Richtung “Westkreuz”. Dort traf ich auf Björn. Mit keinem wollte ich solche Aktionen mehr lieber starten als mit ihm!
Bis zum Olympiastadion war es nun nicht mehr weit. Extra für das Konzert fuhr die Bahn nun durch. Schon hier waren unglaublich viele Menschen unterwegs, so dass wir freiwillig auf eine spätere Bahn warteten.
Angekommen an unserer Haltestelle wurden es nur noch mehr Menschen. Björn konnte man bei seiner Größe zum Glück nicht schwer aus den Augen verlieren!
Das Stadion war nur wenige Meter von der Haltestelle entfernt. Alles war Open Air und quasi zusammengehörig. Schon hier gab es Bierwagen und Merchandising.
Die Kontrollen waren hier sehr streng – für alle anderen! Im Internet hatten wir gelesen, dass keine Taschen größer als A4 erlaubt waren. Daran hielten wir uns natürlich. Doch wir als Rollstuhlfahrer bekamen direkt wieder eine Sondergenehmigung. Ach, wie schön es doch manchmal war!
Relativ schnell trafen wir dann auch unsere Freunde. Gemeinsam begaben wir uns nun auf die Suche nach unseren Plätzen. Beraten konnte uns hier nicht jede Sicherheitskraft! Am Ende haben wir uns in dem großen Gedrängel dann aber doch zurecht gefunden und mussten feststellen, dass wir sehr weit auseinander saßen. Wir hatten eindeutig die besseren Plätze, wenn auch wir Ed Sheeran nur über die Leinwand anhimmeln konnten.
Das Stadion war ein Kreis mit mehreren Ringen: In der Mitte waren der Merch-Stand, Imbisbuden und die Stehplätze. dahinter Sitzplätze und dahinter die Rollstuhlplätze mit entsprechenden Toiletten. Doch würde ich mir nie wagen, mich über schlechte Plätze zu beschweren, denn 70 % der Leute sahen nur über Leinwand.
Auch für Bier und Eis war gesorgt, das trugen athletische Männer und Frauen auf dem Rücken und bedienten die Leute. So konnte ein tolles Konzert mit guten Vorbands, fantastischem Wetter und einem hervorragendem Ed Sheeran beginnen! Von diesem Erlebnis werden wir mit Sicherheit noch eine ganze Weile profitieren können.
Fazit: Was für ein Konzert. Trotz vieler Erfahrungen mit Musikevents hatten wir so eine tolle Stimmung selten erlebt! Der Service und Informationsfluss lies an der einen oder anderen Stelle etwas zu wünschen übrig. Bei Fragen konnten uns nicht alle Mitarbeiter immer gleich weiterhelfen. Alles in allem war es aber vollkommen in Ordnung. Für diese Größe von Konzert muss man definitiv ein wenig abenteuerlustig sein! Auch wir hatten hin und wieder einige Bedenken. Doch es hat sich, und auch für diesen hohen Preis, absolut gelohnt!
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